Gedenkakt an die Opfer des Nationalsozialismus in München

29/01/24

Am 24. Januar luden der Bayerische Landtag und die Stiftung Bayerische Gedenkstätten zum gemeinsamen Gedenkakt für die Opfer des Nationalsozialismus ins Maximilianeum in München. Unter den Ehrengästen waren Erich Schneeberger, Vorsitzender des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern, die Zeitzeugen Franz Herzog von Bayern und Ernst Grube sowie zahlreiche Nachkommen von Überlebenden. Bei dem Gedenkakt warnten Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Stiftungsdirektor Karl Freller eindringlich vor dem erstarkenden Rechtsextremismus und vor menschenfeindlichen Ideologien. Auch der Holocaust-Überlebende Abba Naor verband bei seiner bewegenden Rede das Erinnern an die Schrecken der Verfolgung mit einer Mahnung, sich in der Gegenwart gegen Extremismus zu engagieren; der 95-Jährige betonte sein Vertrauen in die junge Generation. In diesem Sinne gestalteten abschließend Schülerinnen und Schüler des Gisela-Museums München eine Performance zum Thema Antiziganismus. Dabei verdeutlichten ihre Texte das Leid der Sinti und Roma im Nationalsozialismus, sie erinnerten aber auch an die skandalöse „Zweite Verfolgung“ in der frühen Bundesrepublik und thematisierten die immer noch stark verbreiteten Vorurteile gegen die Minderheit sowie antiziganistische Aussagen von AfD-Politikern. Eine Schülerin schloss mit den hoffnungsvollen Worten der 2022 verstorbenen Auschwitz-Überlebenden Philomena Franz: „Die Wahrheit ist schmerzlich, aber nur mit ihr können wir unser Glück aufbauen … Wir Überlebenden sind gezeichnet, aber eines hat mich mein Leben gelehrt: Wenn wir hassen, verlieren wir, wenn wir lieben, werden wir reich“.